Bild - Ernst von Feuchtersleben
Es jagt auf der Wiese,
Am schlängelnden Bach,
Der fröhliche Knabe
Dem Schmetterling nach.
Der Knabe wird müde,
Der Schmetterling auch;
Der rastet nun unter -
Der hoch auf dem Strauch.
Und bald eilt der Knabe
Von Neuem zum Fang:
So geht es die lustigen
Stunden entlang.
Doch endlich - der Schmetterling
Hat es verseh'n -
Der Knabe erhascht ihn -
Nun ist es gescheh'n!
"Wie herrlich! wie lieblich
Das farbige Spiel!"
Deß freut sich der Knabe,
Bedenkt sich nicht viel;
Und zupft an den Schwingen,
Die ihn so entzückt, -
Und bald ist die köstlichste
Freude zerpflückt.
Er sieht sie zerfallen, -
So war's nicht gemeint!
Und setzt sich an's Ufer,
Und klaget und weint.
Wer kennt nicht den Knaben -
Und kennt das Geschick?
O käme der Schmetterling
Jemals zurück!