Liebet Friede! - Andreas Tscherning

Liebet Friede, legt zur Seiten
Haß und Streiten,
Als den Brunnquell aller Pein.
Werdet nicht hierinnen müde,
Weil zum Friede
Wir von Gott berufen sein.

Friede wünscht Gott allerwegen,
Als den Segen;
Friede, den, das höchste Gut,
Christus, als er ist gestorben,
Hat erworben
Durch sein Leiden, Tod und Blut.

Wer nach Friede nicht will streben,
Bringt sein Leben
Um den Friede, den Gott gibt.
Unruh' wird in Ketten schließen
Ein Gewissen,
Das nur Zank und Hader liebt.

Alle Kreaturen werden
Feind' auf Erden,
Ziehn zu Felde wider ihn.
Da, wo ewig Friede blühet,
Wohnung siehet,
Kommt ein solcher Mensch nicht hin.

Friede läßt dich deinen Bissen
Recht genießen,
Wie dein Herze selbst begehrt.
Darum sollst du Friede suchen,
Krieg verfluchen:
Krieg verzehret, Friede nährt.