Hannchen an einem mondhellen Abend - Johanne Juliane Schubert

Kühle Abend-Stunde
Wie erfreust du mich!
Welche süße Wonne
Lächelt mir durch dich.

Wenn, dich zu verschönern,
Luna silberrein
Durch die Schatten lächelt
In dem stillen Hain!

Angenehmer Schatten
Ladet oft mich ein,
Unter diesem Kirschbaum
So vergnügt zu sein.

Wo die Freundschaft lächelnd
Mir entgegen winkt,
Und des Hirten Flöte
Sie vergnügt besingt.

Wo zu meinen Füßen,
Über Moos und Sand,
Wellen murmelnd rauschen
Längs dem Wasserrand.

Hier, wo ringsum Freude
Und Vergnügen weht,
Wo des Lebens Anmut
Reizend vor mir steht,

Hier wohnt stille Ruhe
Wohnt Zufriedenheit;
Hier durchdringt die Seele
Sanfte Heiterkeit.

O! wie sind die Freuden,
Der Natur so rein!
Was wird einst dort oben
Seelige erfreun?

Welche sanfte Freuden
Schenkst du uns schon hier;
Großer und erhabner
Schöpfer! Dank sei dir.

Dich, o Gott der Güte!
Bet' ich kindlich an,
Nimm mein schwaches Loblied,
Vater! gnädig an.

Bis einst dieser Erde
Sich mein Geist entreißt,
Und in höhern Sphären
Dich vollkommner preist.