Die rheinischen Weinbauern - Georg Weerth
An Ahr und Mosel glänzten
Die Trauben gelb und rot;
Die dummen Bauern meinten,
Sie wären aus jeder Not.
Da kamen die Handelsleute
Herüber aus aller Welt:
Wir nehmen ein Drittel der Ernte
Für unser geliehenes Geld!
Da kamen die Herren Beamten
Aus Koblenz und aus Köln:
Das zweite Drittel gehöret
Dem Staate an Steuern und Zöll'n!
Und als die Bauern flehten
Zu Gott in höchster Pein,
Da schickt' er ein Hageln und Wettern
Und brüllte: Der Rest ist mein!
Viel Leid geschieht jetzunder,
Viel Leid und Hohn und Spott,
Und wen der Teufel nicht peinigt,
Den peinigt der liebe Gott!