Am 4ten Mai - Johanne Juliane Schubert
Alles winkt zur Freude;
Jubel füllt die Luft;
Flur und Berg und Haide
Schwimmt in Balsamduft.
Laub und junge Blüte
Kränzt den stillen Hain;
Sollt' ich nicht der Güte
Gottes mich erfreun?
O von seiner Milde,
Weisheit, Lieb' und Macht,
Sprechen die Gefilde.
Spricht der Baum voll Pracht.
Grüne Saatenfelder
Rufen uns zum Dank;
Dunkle Schattenwälder
Tönen ihm Gesang.
Leben und Entzücken
Gießt er durch den Hain;
Menschen zu beglücken
Muß ihm Freude sein!
Menschen zu beglücken,
Gern sie zu erfreun,
Soll auch mir Entzücken,
Soll mir Freude sein.
O mit ganzer Seele
Folg' ich lernend dir
O Natur! und wähle
Dich zur Freundin mir.
Süß ist deine Freude;
Deine Lehren rein;
Deiner frischen Weide
Soll das Herz sich freun.