Am Baume - Karl Immermann
Die Sonne ruhig sinket,
Der durst'ge Anger trinket
Den kühlen Abendtau;
Die Vögel schlafen gehen,
Die Lichter auferstehen
Am Himmel, dunkelblau.
Es wird so groß und stille,
Und aller herbe Wille
Zergeht im Dämmerraum.
Daß du mir bist versaget,
Und daß ich drum geklaget,
Ich fühl's, ich fühl' es kaum.
Mit dir, mit dir zu schleichen,
Mit dir, mit dir zu weichen
Bis an des Waldes Saum!
Mit dir, mit dir zu eilen!
Mit dir, mit dir zu weilen
An unsrem Friedensbaum!