Kronos - Ernst von Feuchtersleben
Es verwandeln sich die Zeiten,
Es verschlingen sich die Räume,
Wechselnde Geschlechter gleiten
Mir vorüber - und ich träume;
Sitze da in meiner Höhle
Undurchdrungener Umnachtung,
Letze mir die greise Seele
Mit dem Balsam der Betrachtung.
Haben uns hinausgetrieben
Aus dem Himmel, den sie bauen,
Uns're Welt ist uns geblieben,
Und so laßt uns die beschauen.
Da bereiten wir im Stillen
Neue Zeiten, neue Welten.
Unser Wort wird sich erfüllen,
Und wir werden wieder gelten.
Bis die heil'gen Saaten schwanken,
Müssen wir verborgen leben,
Nur von göttlichen Gedanken
Und Geheimnissen umgeben.