In der Fremde - Johann Nepomuk Vogl
Säng' nicht das Vöglein
Mit munter'm Schall,
Blühten nicht Blumen
Allüberall,
Glänzte nicht nieder
Der Sterne Schein,
Möcht' ich auf Erden
Kein Wand'rer sein.
An mir vorüber
So fremd als kalt
Eilen sie alle
Hin ohne Halt,
Ob mir das Herz jetzt
Vor Freuden schwillt,
Ob es vor Schmerz jetzt
Mir überquillt,
Fort drängt sich jeder,
So schnell er kann,
Keinen bekümmert
Der fremde Mann.
Aber das Vöglein
Auf Zweig und Ast,
Singt seinen Gruß mir
Auf kurzer Rast,
Aber das Röslein
An öder Kluft
Streut mir entgegen
All seinen Duft,
Aber die Sterne
So klar und licht,
Mahnen und trösten:
Verzage nicht!