Schreibwerkzeuge
Verwenden Sie zum Schreiben lose, auswechselbare Stahlfedern und dazu passende Federhalter. Die Federn sind in verschiedenen Strichbreiten und Ausführungen im Handel erhältlich und eignen sich für diesen Zweck am besten.
Die Unterscheidung der Schreibgeräte erfolgt nach der Art ihrer Spitze und des damit erzeugten Schreibzuges. So können je nach verwendeter Feder gleichbleibende Strichstärken (Gleichzug), verschiedene Strichstärken bei unterschiedlicher Strichrichtung (Wechselzug) oder auf- und abschwellende Striche (Schwellzug) erzeugt werden.
Bei allen Federn, außer denen für Schwellzüge, entsteht der Schreibzug durch die Form der Schreibspitze. Die unterschiedliche Linienstärke (Schwellzug) bei Spitzfedern entsteht durch den von der Schreibhand ausgeübten Druck.
Das Schriftbild der deutschen Kurrentschrift wurde über Jahrhunderte von
der Spitzfeder geprägt.
Die Spitzfeder, auch Schwellzugfeder genannt, kann durch ihre Elastizität bei unterschiedlichem Schreibdruck ein
Schriftbild mit an- und abschwellenden Linien, den sogenannten Schwellzug, erzeugen.
Die Spitzfeder verläuft in einer scharfen, längs geschlitzten Spitze. Diese Bauart erfordert eine besondere Schreibtechnik.
Beim Ausführen eines Aufschwungs (Schieben der Feder nach oben) darf nur ein sehr geringer Druck auf die Federspitze ausgeübt
werden, damit die Feder nicht im Papier stecken bleibt. Beim Abschwung (Ziehen der Feder nach unten) wird ein stärkerer Druck
auf die Feder ausgeübt, dadurch spreizt sich die Federspitze auf. Es wird mehr Tinte freigegeben. Die beim Abschwung entstehende
Linie ist stärker als beim Aufschwung entstehende.
Für Schriften mit richtungsabhängigen Änderungen der Strichstärke - um eine solche handelt es sich bei der Offenbacher Schrift - werden Breitfedern, auch Bandzug- oder Wechselzugfedern genannt, verwendet. Die maximal mögliche Strichstärke entspricht hier der Federbreite.
Die Erfindung der Kugelspitzfeder - auch Gleichzugfeder oder Linienzugfeder genannt - ermöglichte die Entwicklung der heute verwendeten Schriften mit gleicher Strichstärke. Sie setzte sich zusammen mit der auf sie abgestimmten Sütterlinschrift in den 1920er Jahren gegenüber den Spitzfedern durch.
Grundsätzlich wird ein Federhalter mit eingesetzter Schreibfeder ebenso in der Hand gehalten wie ein Füllhalter oder Kugelschreiber. Achten Sie während des Schreibens darauf, dass Sie die Feder immer im gleichen Winkel zur Grundlinie halten und auch bei Bogenformen nicht drehen.
Füllen Sie die Feder, indem Sie sie in die Schreibflüssigkeit eintauchen und am Gefäßrand abstreifen.
Viele Federn verfügen über einen Tintenstauraum in Gestalt einer Über- oder Unterfeder. Diesen können Sie mit
einer Pipette oder einem Pinsel füllen.
Nach dem Füllen sollten Sie die Feder zunächst auf einem gesonderten Blatt mit ein paar Strichen
einschreiben. So können Sie unschönen Klecksern vorbeugen.
Nach der Verwendung muss die Feder gereinigt werden, um Tintenrückstände zu entfernen. Hierzu verwenden Sie einen weichen
Lappen und bei Bedarf warmes Wasser. Über- und Unterfedern nehmen Sie ab, damit alle Rückstände entfernt werden können.
Bei der Ausführung umfangreicherer Arbeiten oder Verwendung dickflüssigerer Schreibstoffe sind Zwischenreinigungen angeraten.